
Wir über uns
„Nicht Daten sind der Rohstoff des
21. Jahrhunderts, sondern Vertrauen.“
Ulrich Kelber1
Die Westfälische Initiative zum Schutz von Patientendaten (WISPA) wurde von zunächst einigen wenigen Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten im Sommer 2019 in Münster ins Leben gerufen. In offenen Treffen tauschten wir uns aus, im Kampf gegen die Zwangsanbindung an die Telematikinfrastruktur (TI).
Wir sind gewachsen, Ärztinnen und Ärzte haben sich uns angeschlossen, so dass wir heute eine Gruppe von etwa 50 Kolleginnen und Kollegen über die Stadtgrenzen von Münster hinaus sind.
Die vom Gesundheitsministerium vorgesehene zentrale Internetspeicherung von Patientendaten in der elektronischen Patientenakte (kurz: ePa) durch eine neue, digitale Telematikinfrastruktur (kurz: TI) bedeutet aus unserer Sicht die Aushöhlung der ärztlichen Schweigepflicht. Die Schweigepflicht aber ist die Grundlage einer vertrauensvollen Arzt-Patienten-Beziehung
Die Sorge darum brachte uns zusammen. Wir verweigern uns der Zwangsanbindung an die TI, die seit 2019 mit Honorarabzügen bestraft wird, und kämpfen für Transparenz und Sicherheit im Umgang mit den sensibelsten Daten, die wir haben: unsere Gesundheitsdaten.
Außerdem treibt uns um und an, dass das Projekt um TI und ePa über die Köpfe sämtlicher Berufsverbände und Patientenvertretungen hinweg entschieden wurde, ausgedacht von Menschen in Industrie und Politik, die keine Ahnung von den Bedürfnissen der Praxisbetreiber und ihren Patienten haben.
- Dass die Versicherten frei darüber entscheiden können, ob ihre elektronische Patientenakte angelegt wird und die darin gespeicherten Daten weitergegeben werden, zum Beispiel zu Forschungszwecken − ohne (relative) Nachteile für Patienten, die sich gegen die zentrale digitale Speicherung ihrer Gesundheitsdaten entscheiden.
- Den sofortigen Stopp der Zwangsanbindung für uns Behandler an die TI, so dass auch wir frei entscheiden können.
- Die Entwicklung von dezentralen digitalen Lösungen nach den Grundsätzen der Datenminimierung und Datentransparenz, zur Vereinfachung und Verbesserung von Arbeitsprozessen im Gesundheitssektor und zum Wohle der Versicherten.2
- Einen öffentlichen Diskurs über Digitalisierungschancen und -risiken im Gesundheitswesen, eine fachliche und sachliche Diskussion über die Vor- und Nachteile.
- Bundesdatenschutzbeauftragter (https://www.heise.de/newsticker/meldung/36C3-Nicht-Daten-sind-der-Rohstoff-des-21-Jahrhunderts-sondern-Vertrauen-4624834.html).
- Siehe zum Beispiel Thomas Maus: https://www.heise.de/tp/features/Dezentrale-resiliente-und-datenschutzfreundliche-eHealth-Konzepte-4882485.html.